Hopfenanbau  in Deutschland und der Welt

Hopfenanbau in Deutschland und der Welt

Hohe Lagerbestände belasten den weltweiten Hopfenmarkt. Die Konsequenzen sind global sinkende Preise der Hopfen und in der Folge sinkende Hopfenflächen. Der Verband Deutscher Hopfenpflanzer erwartet einen weltweiten Rückgang von ca. acht Prozent, der Löwenanteil entfällt wohl auf den bisher größten Hopfenproduzenten USA. 

Vor neun Jahren überstieg die Summe der Hopfenanbaufläche in den USA erstmals jene in Deutschland, nun rücken die USA wieder auf den zweiten Platz. 

Der Trend geht zum Bitterhopfen

Spannend ist auch der Blick auf die Hopfensorten und die Sortensegmente. Es findet in den Anbaugebieten eine Flächenverschiebung weg vom Aromahopfen hin zu Bitterhopfensorten statt. Die größte Anbaufläche hat die Bitterhopfensorte »Herkules», und das obwohl der Hopfen ausschließlich in Deutschland angepflanzt wird - auf 39 Prozent der deutschen Hopfenanbaufläche, Tendenz steigend. Auch die neue Bitterhopfensorte »Titan« hat flächenmäßig zugelegt (von 100 Hektar in 2023 auf über 300 in 2024). Damit steigt in Deutschland der Anteil aller Bittersorten auf 53 % der Gesamthopfenfläche. Die beiden bedeutendsten deutschen Aromahopfensorten »Perle« und »Hallertauer Tradition« haben Fläche verloren. 

»Ranking« der Hopfenanbauländer 

Die größten Hopfenanbaugebiete der Welt befinden sich also in Deutschland und den USA. 83 Prozent der deutschen Anbaufläche  ist in der Hallertau, zwischen Ingolstadt und Landshut. Auch im Gebiet Elbe-Saale, in Tettnang und Spalt wird Hopfen großflächig angebaut. Insgesamt beträgt die Anbaufläche in Deutschland 20.083 Hektar. 

In den USA wird fast nur in den sogenannten PWN-Staaten (Pazifischer Nordwesten) Washington, Idaho und Oregon Hopfen angebaut. Auf nur noch rund 17.850 Hektar (statt 22.500 im Vorjahr) wird das grüne Gold nach Auskunft des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer gepflanzt. Rund 70 Prozent davon sind in Washington. 

Auch in Asien und Ozeanien wird angebaut

Mit sehr viel weniger Anbaufläche landet in unserem kleinen Ranking der Anbaugebiete China auf dem 3. Platz (6.000 Hektar). In Anbetracht dessen, dass China das Land mit der weltweit höchsten Bierproduktion ist, spielt der Hopfenanbau dort (noch) eine relative untergeordnete Rolle. 

Auf dem 4. Platz folgt Tschechien mit 4.940, dann Ozeanien (Australien und Neuseeland) mit 2.300 und Polen mit 1.730 Hektar. Wir sind also wieder in Europa gelandet. Platz 7 für Slowenien (1.630 Hektar). 

Der Abstand wird jetzt wieder signifikant: Frankreich baut auf 670 Hektar Hopfen an; Großbritannien auf 650, Spanien auf 600 (Platz 10). Österreich? Ist mit 266 ha Anbaufläche auf Platz 13 hinter Russland (400 ha, Platz 11) und Rumänien (270 ha, Platz 12).

Damit lassen wir die Aufzählung gut sein und konstatieren: Egal wo auf der Welt Bier gebraut wird, es ist gut möglich, dass der Hopfen aus Deutschland kommt. 

Quellen: Verband Deutscher Hopfenbauern, BarthHaas Bericht 2022/2023
Foto: © BarthHaas

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