München und das Staatliche Hofbräuhaus! Ein Besuch am Platzl im Herzen der Stadt ist für die meisten Touristen so wichtig wie …, ja was eigentlich? Das Oktoberfest selbst? Das Olympia-Gelände mit seinen immer noch beeindruckenden Sportstätte, das BMW-Museum, …?
Herzogliches Brauhaus
Herzog Wilhelm V. von Bayern gründete das Hofbräuhaus 1589. Es galt, den großen Hofstaat mit Bier zu versorgen. Man braute Braunbier, typisch für die damalige Zeit und gemäß des 1516 eingeführten Reinheitsgebots aus Gerstenmalz hergestellt.
Das Bayerische Weißbier-Monopol
Bald schon erkannte der Herzog das wirtschaftliche Potenzial von Weißbier. Es war äußerst beliebt und konnte eine beträchtliche Einnahmequelle für die Staatskasse werden. Bestimmte herzögliche Brauhäuser - allen voran das Münchner Hofbräuhaus - erhielten das Recht, Weizenbier zu brauen. Privatbrauereien war die Produktion untersagt. Das Monopol führte dazu, dass Weißbier in Bayern zu einem Prestigeprodukt wurde, das fast ausschließlich an den Adel und die wohlhabende Bürgerschaft verkauft wurde.
Hofbräuhaus am Platzl
Die Weißbierproduktion florierte und die Brauerei im Alten Hof wurde zu klein. Maximilian I. errichtete am Platzl eine neue Braustätte, in der ausschließlich Weißbier gebraut wurde. Und er erlaubte den Münchner Gastwirten, sein Bier auszuschenken - nicht nur an die Bediensteten des Hofes, sondern auch an das »gemeine Volk«. Das »Braune Hofbräuhaus« blieb bis 1808 bestehen.
Elias Pichler und das Bockbier
Neben Weißbier erfreute sich auch eine andere Biersorte zum Beginn des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit in München. Es war das Starkbier aus der Hansestadt Einbeck. Im Hofbräuhaus entschied man 1614, jenen Bierstil auch in München zu brauen. Man engagierte den Einbecker Braumeister Elias Pichler. Das nach »Ainpockhischer Art« gebraute Bier wurde schon bald und wird bis heute »Bockbier« genannt.
Staatliches Brauhaus
Seit 1852 ist Hofbräu in Händen des Freistaats Bayern. Der Name »Königliches Hofbräuhaus« blieb trotzdem noch bis 1939 bestehen. Im Laufe der Zeit wurde im Hofbräuhaus immer wieder umbebaut und erweitert. Mit dem Neubau der Brauerei in Haidhausen in den 1890er Jahren konnte das Anwesen am Platzl als reine Gastronomie umgebaut werden. Im September 1897 feierten die Münchner das neue Hofbräuhaus mit seinem charakteristischen Erker. In den 1980er baute der Freistaat Bayern noch einmal. Seither wird in der neuen, große und modernen Braustätte in München-Riem gebraut.
Wir wünschen viel Freude mit dem blank filtrierten, goldfarbenen Hofbräu Hell.
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