Österreich vs. Deutschland: Biermarkt im Wandel

Österreich vs. Deutschland: Biermarkt im Wandel

Geteiltes Bild für Bierliebhaber

Die Biermärkte in Österreich und Deutschland präsentieren sich 2024 in kontrastreichen Bildern – während in Österreich trotz globaler Herausforderungen leichte Wachstumsimpulse zu verzeichnen waren, steht der deutsche Biersektor vor tiefgreifenden Schwierigkeiten.

Positive Impulse in Österreich
Wie der Verband der Brauereien Österreichs heute berichtete, konnte Österreich im abgelaufenen Jahr 2024 einen Gesamtausstoß von 10,09 Mio. Hektolitern verzeichnen – ein Plus von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der heimische Markt zeigte sich stabil, während der Export um beeindruckende 9 Prozent wuchs. Auch der Trend zu alkoholfreien Bieren setzte sich fort, mit einem Zuwachs von 8,4 Prozent und einer steigenden Nachfrage, die in Zukunft eine noch größere Rolle spielen dürfte. Nachhaltigkeit wird in der österreichischen Brauwirtschaft großgeschrieben: Innovative Mehrwegverpackungen, wie die neu eingeführte 0,33-Liter-Glasflasche, und eine Erhöhung des Pfandbetrags von 9 auf 20 Cent unterstreichen das Bestreben, Ressourcen zu schonen und den Recyclingkreislauf zu optimieren.

Herausforderungen in Deutschland
Im Gegensatz dazu kämpft der deutsche Biermarkt mit rückläufigen Zahlen. Die Inlandsverkaufszahlen sanken um 2 Prozent auf 68 Mio. Hektoliter, während die Gesamtproduktion – inklusive Export und steuerfreiem Verbrauch – um 1,4 Prozent auf 83 Mio. Hektoliter zurückging. Besonders schmerzhaft wirkt der Exportrückgang, der in einigen Bereichen bis zu 11 Prozent betrug. Trotz der hohen Besucherzahlen im Zuge der UEFA Euro 2024 konnte der erhoffte Impuls nicht für einen Aufschwung genutzt werden. Auch traditionsreiche Marken wie Krombacher mussten einen Rückgang verzeichnen, während kleinere Brauereien aufgrund steigender Energiepreise und Investitionsdruck teilweise schließen mussten. Dennoch zeigt sich auch in Deutschland ein Trend: Der Markt für alkoholfreie Biere wächst stetig, sodass laut Branchenprognosen bald jedes zehnte verkaufte Bier alkoholfrei sein könnte.

Ein geteiltes Bild für Bierliebhaber
Es wird sich noch zeigen müssen, ob sich der österreichische Biermarkt auch in Zukunft  den negativen Entwicklungen entgegenstemmen kann, wie sie neben Deutschland ebenfalls in anderen Ländern Europas anzutreffen sind.

Für den Verbraucher bietet sich damit ein durchaus gemischtes Bild: Während der Transformationsprozess der Branche in Deutschland zu einem Preiskrieg und damit zumindest kurzfristig zu günstigen Aktionspreisen im Supermarktregal führt, kann sich der Konsument in Österreich über eine intakte Branche freuen und die Gewissheit, dass er die geschätzten Produkte mit großer Gewissheit auch in Zukunft in der bekannten Qualität im Markt antreffen wird.

Kommentare

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hopfenheld68 • vor 1 period_w_singular
Wie sieht es denn in Österreich bei diesen Zahlen zwischen der Brau-Union und den privaten, unabhängigen Brauereien aus?
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bierpilz • vor 1 period_w_singular
So weit ich weiß beherrscht die Brau Union / Heineken den Markt mit ca. 65 %
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