Beschreibung
Das Nutzungskonzept der neuen Meierei
Die Planungen für die denkmalgerechte Wiederherstellung und den Ausbau zur Gasthausbrauerei lagen bei Putzmann + Partner Architekten, Berlin.
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten begleitete die denkmalpflegerischen Aspekte und übernahm in Eigenleistung die Wiederherstellung der Ufer- und Gartenmauern.
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In der Meierei sind 14 Dauerarbeitsplätze, davon neun für Frauen, entstanden. Während der Biergartensaison von Mai bis September werden zusätzliche Saisonarbeiter eingestellt. Die Meierei bietet Ausbildungsplätze für Restaurantfachkräfte. Das Konzept der Meierei greift zurück auf die Brauertradition, nach der, bevor in Deutschland die ersten Großbrauereien entstanden (ab 1860), ein jeder Wirt sein eigenes Bier gebraut hatte. In England erlebte diese früher übliche Form des Gasthauses bereits in den 70er Jahren eine Renaissance. In Deutschland wurde die erste Gasthausbrauerei dieser Art 1985 in Karlsruhe wieder eröffnet. 1999 gab es In Deutschland gut 290 Gasthausbrauereien, in den USA waren es 600, mehrere 100 in Fernost, in Japan und in China. Und natürlich auch in England und Frankreich. Als achter Gasthausbrauerei-Betrieb in Deutschland eröffnete Familie Solkowski 1987 in Berlin mit dem Luisen-Bräu. Ihr zweiter Betrieb folgte 1994 mit dem Brauhaus Spandau. Wegen der hohen Akzeptanz ist der Trend zur Gasthausbrauerei ungebrochen. Der Gast schaut dem Braumeister über die Schultern und bekommt ein gutes, naturtrübes Bier, das voll im Geschmack und süffig ist und noch alle natürlichen Nährstoffe enthält. Zudem kann er seine Fragen stellen, die Rohstoffe begutachten oder an einer Brauerei-Führung teilnehmen. Die Meierei im Neuen Garten bietet Biervergnügen in ganz ursprünglichem Sinne. Sie betont die regionale Eigenheit und Jahrhunderte alte Brau-Tradition. “Die Meierei im Neuen Garten stellt als ein von Andreas Ludwig Krüger und Carl Gotthard Langhans errichtetes und von Ludwig Persius und Ludwig Ferdinand Hesse erweitertes Bauwerk ein architekturgeschichtliches Denkmal von herausragender Bedeutung dar. Ihre frühere Nutzung als Meierei, Pumpstation und Restauration mit herrschaftlichen Milchstuben und Teezimmern für König und Hofstaat kennzeichnen das Gebäude als Schlossdependance, in der wirtschaftlich und höfisch repräsentative Funktionen miteinander verbunden werden sollten. Von größter Bedeutung ist jedoch die landschaftsprägende Funktion und Bildwirkung des Gebäudes am Wasser, nicht nur für den Neuen Garten, sondern für die gesamte Park- und Kulturlandschaft rund um den Jungfernsee. Wichtige visuelle Bezüge bestehen vor allem zu den Parks in Sacrow und Klein Glienicke, worauf die prospektartige Anlage der Ufer- und Parkmauer ausgerichtet worden war.” Die Stiftungskonservatorin, Frau Dr. Gabriele Horn