Als Wilhelm IV., Erzherzog von Bayern, im Jahr 1516 das »Reinheitsgebot« in seine Landesverordnung aufnahm, verbot er das Brauen mit Weizen. Damit sicherte er die Versorgung der Bayerischen Bürger und Bürgerinnen. Nur die Bäcker sollten das Brotgetreide Weizen bekommen, die Brauer sollten die Finger davon lassen. In den Brauereien musste man sich fortan auf Biere aus Gerstenmalz beschränken.
Das Weißbiermonopol
Überall? Nein. Denn nach und nach wurden sogenannte Herzogliche Weißbierprivilegien erteilt, die im Laufe der folgenden Jahrzehnte in die Hände der Wittelsbacher gingen. Man spricht bis heute vom bayerischen »Weißbiermonopol«, mit dem es den Wittelsbachern gelang, einen guten Teil ihres Staatshaushalts - und mit ihm den 30-jährigen Krieges - zu finanzieren. Bald entstanden, gegen entsprechende Abgaben, weitere »kurfürstliche Brauhäuser«, die erste in Kelheim. Es ist jene Brauerei, die heute der Familie Schneider gehört.
Unsere Brauerei des Monats Oktober: Schneider Weisse
Schneider Weisse, die älteste Weißbierbrauerei Bayerns, wurde vor über 150 Jahren in München gegründet. Georg I. Schneider erwarb die stillgelegte Brauerei »Zum Maderbräu« im Tal und begann mit dem Brauen von Weißbier. 1924 wurde das Weiße Brauhaus in Kelheim übernommen und, nach der Zerstörung der Münchner Braustätte im 2. Weltkrieg, dort ein Neuanfang gewagt. Heute vertreibt die Familienbrauerei unter der Führung von Georg VI. Schneider insgesamt elf verschiedene Weißbierspezialitäten.
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Mit Liebe gebraut
Georg VI. Schneider und das Team um Braumeister Josef Lechner widmen sich mit Aufmerksamkeit, Zeit und Muße jeder einzelnen Sorte. Die Weißbiere gären in offenen Bottichen. Die Hefe bekommt viel Sauerstoff und kann vital und gut »arbeiten«. Traditionell schöpfen die Braumeister die aufgestiegenen Hefekräusen mehrmals täglich von Hand ab. Danach wird das Jungbier zur zweiten Reifung in Flaschen oder Fässer abgefüllt – naturbelassen, ohne Erhitzen und ohne Filtration. Unter optimalen Bedingungen reifen die Weißbiere bis zu drei Wochen, ehe sie ausgeliefert werden. Schneider Weisse nennt diesen Prozess der Flaschengärung »Bayerische Edelreifung«.
Ausgezeichnete Vielfalt
Schneider Weisse hat früh damit begonnen, Weißbiere zu variieren, verschiedene Sorten anzubieten.
Mein Original ist das erste Weißbier, das Vater und Sohn Schneider im Jahr 1872 kreiert haben. Die Rezeptur des bernsteinfarbenen Hefeweizens ist noch immer dieselbe wie vor über 150 Jahren.
Der dunkle Weizendoppelbock Aventinus wurde 1907 von Mathilde Schneider, die die Brauerei nach dem frühen Tod ihres Gatten durch die Wirren des Ersten Weltkriegs führte, kreiert. Es war der erste seiner Art in Bayern.
2002 entstand der Aventinus Eisbock, für dessen Herstellung sogar ein Patent entwickelt wurde.
Mit der Hopfenweisse, einem »Collaboration Brew« von Schneider Weisse und der Brooklyn Brewery (New York) kam das erste Weißbier in Deutschland auf den Markt, das mit richtig viel Hopfen gebraut wurde.
Seit 2022 ergänzt das Lovebeer in der »Weizenbier-New-Style«-Interpretation die lange Reihe der Schneider Weissen.
Auch der jüngste Hellbier-Trend ging nicht spurlos an Kehlheim vorbei. Schneider’s Helles Landbier wurde 2021 nach altem Rezept wiederbelebt.
37 European Beer Star Awards
Die Biere von Schneider Weisse zählen zu den am häufigsten ausgezeichneten Weißbieren der Welt. 2023 wurde Schneider beim European Beer Star sogar beste Brauerei des Jahres. 37 Awards sind es im Laufe der Jahre beim European Beer Star geworden, unzählige beim World Beer Cup (USA), dazu Preise in Australien ...
Vielleicht sind neue Preise dazugekommen - beim European Beer Star 2024. Doch das erfahren wir erst am 27. November 2024. Dann werden die Sieger des diesjährigen Bierwettbewerbs bekannt gegeben.
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Wir sagen: Prost!
Und wünschen viel Vergnügen mit den Bieren von Schneider Weisse.
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