Kanada: Alkoholindustrie gerät ins Visier des Handelsstreits mit den USA

Kanada: Alkoholindustrie gerät ins Visier des Handelsstreits mit den USA

25% Zoll auf US-amerikanisches Bier, Wein und Spirituosen

Die Handelskonflikte zwischen Kanada und den USA haben eine neue Eskalationsstufe erreicht. Kanada erhebt ab sofort 25 % Zölle auf US-amerikanisches Bier, Wein und Spirituosen als Reaktion auf neue US-Zölle auf kanadische und mexikanische Importe. Diese Maßnahme ist Teil eines C$155 Milliarden schweren Vergeltungspakets, von dem die ersten C$30 Milliarden sofort in Kraft treten, während der Rest innerhalb der nächsten drei Wochen umgesetzt wird.

Bereits im November zeichnete sich ab, dass Präsident Donald Trump die Handelszölle ausweiten würde, um die US-Wirtschaft zu schützen. Damals war allerdings noch von 10 bis 20 % Einfuhrzoll die Rede, statt der nun verhängten 25 %.

Die neuen Abgaben haben unmittelbare Folgen für die US-Alkoholbranche. In Provinzen wie Ontario und British Columbia werden US-Getränke zunehmend aus den Verkaufsregalen verbannt. Die Situation erinnert an frühere Handelskonflikte, etwa als von 2018 bis 2023 der Whiskey-Sektor stark unter den US-EU-Zöllen litt. Während die Europäische Union die Aussetzung der Zölle auf US-Whiskey kürzlich bis zum 31. März 2025 verlängerte, gibt es für den kanadischen Markt nun erhebliche Unsicherheiten.

Premierminister Justin Trudeau verteidigte die Entscheidung als notwendigen Schutz für kanadische Produzenten und rief die Bevölkerung dazu auf, verstärkt auf heimische Produkte zu setzen. Zudem stellte die Regierung in Aussicht, neben den Zöllen auch weitere nichttarifäre Handelshemmnisse gegen die USA zu prüfen, die langfristig amerikanische Investitionen in Kanada erschweren könnten.

Für US-Hersteller, insbesondere aus den Bereichen Bourbon, Craft Beer und kalifornische Weine, bedeutet dies eine drastische Verteuerung der Exporte und erschwerte Marktbedingungen in einem ihrer wichtigsten Absatzländer. Branchenverbände warnen vor möglichen Lieferkettenstörungen und steigenden Verbraucherpreisen auf beiden Seiten der Grenze.

Angesichts der zunehmenden wirtschaftlichen Spannungen wächst der Druck auf beide Regierungen, eine Lösung zu finden, bevor die Handelsbeziehungen weiter Schaden nehmen.

Comments

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Tobias Schober • 6 Hours ago
Trump hat doch lackgesoffen.
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