Der 2. Tag im Bieradvent führt uns nach Ostwestfalen, nach Rheder im Nethetal, Landkreis Höxter. Dort braut die Gräflich von Mengersen'sche Dampfbrauerei Rheder seit 1686 in der Vorburg des barocken Schlosses.
Die Familien der Freiherren v. Spiegel und der Freiherren v. Mengersen gehören zu den ältesten und bedeutendsten Adelsfamilien in Westfalen. Seit dem 14. Jahrhundert ist Schloss Rheder der Stammsitz der Familien.
Schlossbrauerei Rheder
Die sogenannte Vorburg von 1716 diente bis zum Bau des Rheder Schlosses (1750) als Wohnsitz für die Familie und wurde zudem für die Gutswirtschaft und die Brauerei genutzt - bis heute wird dort gebraut. Im linken Flügel der Vorburg ist das Sudhaus der Schlossbrauerei Rheder, mittig sind die Verwaltung und das Husarenmuseum.
Der Rittmeister auf dem Etikett unseres Bieres scheint dem Museum direkt entsprungen. Seinen Glaskrug hat er gefüllt. Er prostet uns zu und spricht: „Sehr zum Wohle mit dem Husaren Rittmeister, dem süffig milden, hellen Lager aus der Rheder Schlossbrauerei.“
Barockes Schloss und englischer Landschaftsgarten
Das Barockschloss im Innenhof der Vorburg wirkt schlicht, birgt in seinem Inneren jedoch so manchen Schatz. Decken mit üppigen Schmuckornamenten, einen achteckigen Gartensaal mit Blick auf den englischen Landschaftsgraten. Bruno Graf v. Mengersen ließ den Park im Jahr 1883 anlegen. Er orientierte sich dabei an den gartenkünstlerischen Vorstellungen des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau.
Seit 2003 beherbergt der Park die Rauminstalationen der amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer. In umgestürzten oder gefällten Bäumen hat die Künstlerin Sätze eingraviert, die aus einigen ihrer früheren Werke sowie aus Gedichten von Henri Cole stammen. Die Inschriften sind der Witterung ausgesetzt und verändern somit langsam, aber stetig ihre äußere Form – eine künstlerische Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit und Lebensalltag.
Comments
15