Beschreibung

Im Jahr 1277 wurde das Brauhaus des späteren Richmodis Kölsch erstmals erwähnt. Im Jahr 1930 kaufte Brauer Friedrich Winter auf einer Zwangsversteigerung die „Obergärige Bierbrauerei Franz Dünnwald, Richmodis-Bräu.“ Später gab es mehrere Besitzerwechsel, ehe 1998 Gaffel die Brauerei in Porz in der Welserstraße übernahm. Nachdem es um 2002 eher ruhig um das Bier wurde, führte es die REWE Gruppe 2012 exlusiv in ihr Sortiment ein. Der Name Richmodis stammt aus einer alten Kölner Sage: Im 14. Jahrhundert lebte in Köln am Neumarkt der Adelige Mengis von Aducht mit seiner Gattin Richmodis. Als die Pest nach Köln kam und Tausende hinwegraffte, starb auch, nachdem sie nur drei Tage zu Bett gelegen hatte, die junge schöne Richmodis von Adocht. Man brachte sie zum benachbarten Friedhof von St. Aposteln. Da der Rat Angst vor weiterer Ansteckung hatte, wurde die Verstorbene noch in der Nacht ohne Totenwache und Seelenamt sofort beerdigt. Der Totengräber jedoch hatte bemerkt, daß die Tote noch zwei wertvolle Ringe am Finger trug und um den Hals eine wertvolle Kette. In der Nacht versuchte er deshalb, mit einem Spießgesellen Richmodis im Grabe zu berauben. Beide schlichen sich heimlich im Schutze der Dunkelheit auf den Friedhof von St. Aposteln und öffneten den Sarg. Bei dem Versuch, der Toten den Ring vom Finger zu drehen, erwachte die Scheintote, stieß einen tiefen Seufzer aus und richtete sich auf. Die beiden dreisten Diebe erschraken darüber so sehr, daß sie sich Hals über Kopf vom Gottesacker machten. Als die wiederbelebte Richmodis den Ernst ihrer Lage erkannte, lief sie mit wehendem Totenhemd vom Friedhof nach Hause. Dort klopfte sie gegen die verriegelte Pforte und bat um Einlaß. Da der herbeigeeilte Knecht glaubte, der Geist seiner verstorbenen Herrin stehe vor der Haustür, rannte er ins Haus und weckte seinen Herrn. Doch dieser, der ja seine tote Frau im Sarg gesehen hatte, wollte - genau wie sein Gesinde - nicht glauben, was seine Frau da vor der Tür rief: Sie sei nicht tot, sondern lebendig begraben worden. Als dann noch die Pferde im Stall laut zu wiehern anfingen, sagte der ungläubige Ehemann: "Eher kommen meine beiden Rösser die Treppe hinauf, als daß vor der Tür meine noch lebendige Gattin ist." Doch kaum hatte er das gesagt, als die beiden Schimmel schon die Treppe hinauf polterten, in sein Zimmer eindrangen und ihre Köpfe wiehernd zum Fenster hinausstreckten. Nun schaute auch Mengis von Aducht hinaus auf die Straße und sah seine bleiche Frau vor der Tür weinend im Mondlicht stehen. Da löste sich die Furcht und ihn übermannte plötzliche Freude. Er stürzte auf die Straße und schloß seine geliebte Richmodis in die Arme. Das alles geschah der Sage nach im Jahre 1357. Das Ehepaar lebte gemeinsam noch viele Jahre und hatte eine Schar von Kindern.