Beschreibung

Am Fuße des Hahnebergs in der Südvorstadt gab es einen einzelstehenden Bauernhof, der Anna Nehlin gehörte. 1644 erlaubte Kurfürst Johann Georg I. hier den Bier- und Weinausschank an Fremde. 1684 kaufte der Ehrenhafte Geheime Kriegsrat Dietrich von Bosse den Hof, erhielt von Kurfürst Johann Georg III. einen Privilegienbrief und errichtete das Schlösschen im Felde. Dieses Gut kaufte 1714 für 6000 Taler die spätere Ehefrau des Baumeisters Matthäus Daniel Pöppelmann, die 1729 starb. Etwa 1730 war das Feldschlößchen eine weithin bekannte Ausflugs- und Vergnügungsstätte mit Tanzsaal, Kegelbahn und Sommergarten. 1813 wurde das Feldschlößchen bei der Schlacht um Dresden zerstört, 1819 ein neues Feldschlößchen errichtet. Ehemaliges Maschinenhaus der „Aktienbrauerei zum Feldschlößchen“ (Budapester Straße ⊙) Leonhard Meisel, Pächter des Bayrischen Brauhauses in der Friedrichstadt, übernahm das Ausflugslokal, errichtete 1838 eine Lagerbierbrauerei in Dresden-Südvorstadt (altes Feldschlößchen) auf der Budapester Straße, das heutige „Feldschlößchen-Stammhaus“. Nach zwanzig Jahren gründete sich die „Aktienbrauerei zum Feldschlößchen“. 1960 wurde die Brauerei zum Volkseigenen Betrieb (VEB), wobei sich einzelne Brauereien Dresdens zum VEB Dresdener Brauereien zusammenschlossen. 1973 wurde mit dem Bau der Brauerei in Dresden-Coschütz auf der Cunnersdorfer Straße begonnen, in der seit 1981 Bier gebraut wird. Diese Brauerei befand sich seit 1. April 1983 im „volkseigenen Getränkekombinat“, in dem sich bereits seit 1979 der VEB Dresdener Brauereien und weitere Brauereien aus dem Bezirk Dresden befanden. 1990 wurde das „VE Getränkekombinat“ zur Sächsischen Brau-Union neugeordnet. Die Holsten-Brauerei übernahm 1992 die Sächsische Brau-Union und benannte diese 1995 in Feldschlößchen Aktiengesellschaft, Dresden um. Mit der Übernahme von Holsten durch die Carlsberg-Brauerei gehörte die Feldschlößchen AG seit 2004 zum Carlsberg-Konzern. Im Januar 2011 wurde die Dresdner Feldschlößchen AG von Carlsberg an die TCB Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt (Oder) verkauft, zur Holding gehören unter anderem das Frankfurter Brauhaus und die SAS Brasserie Champigneulles (Frankreich). Carlsberg begründete den Verkauf zum einen damit, sich wieder mehr auf die eigenen Kernmarken (Carlsberg, Holsten, Lübzer, Duckstein und Astra) konzentrieren zu wollen. Zum anderen wollte man die Dresdner Brauerei mit dem Verkauf besser auslasten und dabei weiterhin mit ihr kooperieren. Von 2011 bis 2016 konnten die neuen Eigentümer den Ausstoß verdoppeln.