Beschreibung

...am 18. Oktober 1813 trafen sich Kaiser Napoleon und König Murat von Neapel im garten des brennenden Gasthofes, um über den Rückzug der Franzosen aus der Völkerschlacht zu entscheiden... Die Geschichte unseres Hauses reicht zurück bis in das Jahr 1624. Sie begann damit, dass Reisende und Fuhrleute hier rasteten. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Probstheida und somit auch der Gasthof mehrmals von kaiserlichen und schwedischen Soldaten geplündert. Im Türstock findet sich die Jahreszahl 1744, der Gasthof wurde um diese Zeit umgebaut und erweitert, denn an der Handelsstraße von Skandinavien nach Böhmen entwickelten sich die Geschäfte gut. Zur Zeit des Siebenjährigen Krieges war der Gasthof von preußischer Seite besetzt. Im April des Jahres 1813 wurde von preußischen und russischen Soldaten in und um Probstheida ein großes Biwak eingerichtet. Der Gasthof diente als Küche für mehrere hundert Offiziere und als Quartier der russischen Generäle. In den ereignisreichen Tagen des Oktober wurde er zum Stabsquartier der Gardengrenadiere Napoleons. Am 18. Oktober 1813 ritt Napoleon von seinem Quartier in Stötteritz in den Gasthof zu seinem Schwager König Murat von Neapel, um den weiteren Schlachtverlauf zu besprechen. Nach dem Rückzug der französischen Truppen wurde Probstheida von Preußen, Russen und Österreichern besetzt. Der noch vorhandene Stall diente eine Zeit als Lazarett. Ab 1814 wurde der Gasthof wieder aufgebaut. 1824 bekam der damalige Besitzer Gottlob Martin die Branntweinlizenz erteilt. 1856 wurde der damalige Stall zu einer altdeutschen Trinkstube umgebaut und der kleine Festsaal im ersten Geschoss hinzugebaut. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Gasthof dann ein beliebtes Ausflugsziel für die Leipziger, die nun mit der elektrischen Straßenbahn Probstheida besuchen konnten. 1913 hatte der Gasthof den mit 1.500 Plätzen größten Biergarten Leipzigs. Das inzwischen unter Denkmalschutz gestellt Gebäude wurde mit viel Liebe zum Detail saniert und als Gasthausbrauerei wiedereröffnet.